Viele Mythen ranken sich um das Thema Frühjahrsmüdigkeit, doch niemand weiß so recht, wie und warum sie entsteht. Ungefähr die Hälfte der Menschen leidet unter dem Stimmungstief, wobei deutlich mehr Frauen als Männer betroffen sind. Was das alles mit einem Jetlag zu tun hat, erfährst du, wenn du weiterliest.
(K)ein Grund zur Müdigkeit
Endlich steigen die Temperaturen und die Sonne zeigt sich länger und häufiger. Das ist doch eigentlich Grund genug, um ausgeschlafen und gut gelaunt in den Tag zu starten. Doch nicht bei allen Menschen löst der Frühling Glücksgefühle aus. Frühjahrsmüdigkeit zeigt sich, wie der Name schon sagt, an gesteigerter Müdigkeit. Aber auch Kreislaufprobleme, gereizte Stimmung und Kopfschmerzen sind typische Symptome der Erscheinung. Bis jetzt herrscht über die Ursachen Uneinigkeit. Früher vermutete die Wissenschaft, dass sich im Winter die Vitamin- und Mineralstoffspeicher entleeren und dadurch ein Stimmungstief ausgelöst wird. Jedoch sind wir heutzutage glücklicherweise viel besser mit Nährstoffen versorgt als damals. Deshalb glaubt man mittlerweile eher an einen aus der Balance geratenen Hormonspiegel.
Hilfe! Meine Uhr geht falsch
Vielleicht hast du schon einmal von den Hormonen Serotonin und Melatonin gehört. Die beiden sind Gegenspieler und bestimmen deinen Schlaf- und Wachrhythmus – sozusagen deine innere Uhr. Wird in deinem Gehirn Melatonin produziert, fühlst du dich müde. Übernimmt Serotonin die Führung bist du dagegen wach und energiegeladen. Dein Körper weiß jedoch nicht von allein, wann er welches Hormon ausschütten muss. Dies wird durch die innere Uhr bestimmt, die sich an den Lichtverhältnissen orientiert.
Der Frühling hat Nebenwirkungen
Bist du nach dem Aufstehen schon völlig erschöpft, hat das viel Ähnlichkeit mit einem Jet-Lag. Und tatsächlich lässt sich Frühjahrsmüdigkeit gut damit vergleichen. In einem anderen Land mit Zeitverschiebung, herrschen ganz andere Lichtverhältnisse, die das empfindliche Gleichgewicht des Körpers sofort in Wanken bringen. Auch am Übergang vom Winter zum Frühling verändert sich unsere Umgebung entscheidend. Die Tage werden länger und du verbringst mehr Zeit im Freien, statt gemütlich auf der Couch zu sitzen. Das alles bedeutet Stress für deinen Körper. Du fühlst dich deutlich schneller erschöpft. Um dieses Ungleichgewicht wieder zu stabilisieren, benötigt dein Körper etwa zwei bis vier Wochen. Danach solltest du dich langsam besser fühlen.
Raus aus dem Winterschlaf-Modus
Du hast gerade einen Melatonin-Kick? Zum Glück musst du nun nicht zwei bis vier Wochen warten, bis dein Körper die biologische Uhr von allein geregelt hat. Du kannst selbst ein paar Dinge tun, um deinen Serotoninspiegel anzuheben und dich gleich viel wacher zu fühlen.
Die Serotoninproduktion wird durch Licht angeregt. Deshalb gilt: Nutze jeden Sonnenstrahl, den du einfangen kannst und halte dich so oft wie möglich im Freien auf. Fange damit am besten schon an, wenn die Temperaturen noch niedrig sind. Auf diese Weise gewöhnst du dich langsam an die gesteigerte Aktivität. Die frische Luft hilft dir auch, mehr Sauerstoff aufzunehmen, was ebenfalls mit Wachheit in Verbindung steht. Verlegst du auch noch dein Sportprogramm nach draußen, hat die Müdigkeit keine Chance mehr.
Kalte und warme Wechselduschen regen den Kreislauf an. Das sorgt für eine bessere Verteilung von Sauerstoff und anderen Nährstoffen in deinem Körper. Du bist dadurch leistungsfähiger.
Schlussendlich hat die Schwere der Frühjahrsmüdigkeit viel mit deinen Lebensgewohnheiten zu tun. Wir haben in der heutigen Zeit die Möglichkeit, uns gesund zu ernähren. Wir müssen es allerdings auch tun. Eine abwechslungsreiche Küche mit viel Obst und Gemüse ist leicht verdaulich und gibt Power für den Tag.
Gehörst du zu den Menschen, die unter Frühjahrsmüdigkeit leiden oder hattest du damit noch nie Probleme?